Manche Geschichten müssen einfach erzählt werden

Gestern Abend war ich mit 2 Kumpels an der Elbe um mal einen entspannten Abend zu verbringen, bei dem das Angeln nicht unbedingt im Vordergrund stehen sollte. Wir wollten schon Fische fangen, wichtiger war jedoch die gemeinsame Zeit draußen. Ein wenig quatschen, entspannen und das eine oder andere Kaltgetränk genießen. So hatten wir uns als Zielfisch den Aal ausgesucht. Mein Kumpel Carsten bat mich, eine Feederrute einzupacken, da er gerne ein paar Brassen fangen wollte. Am Wasser angekommen, verließ mich aber ein wenig die Motivation Futter anzurühren, so wurde die Rute mit 3 Maden beködert und 10 Meter vor den Füßen ohne Futter ausgeworfen. Die Bisse kamen trotzdem, nur schien es als ob die Fische so klein waren, dass sie die 3 Maden nicht komplett ins Maul bekamen. Ein wenig später, nach ein paar Zupfern, kam dann doch ein stärkerer Biss und Carsten setzte beherzt den Anhieb. Leider hatte er vergessen, dass es sich bei der Rolle um eine Freilaufrolle handelt und er den Freilauf auch geöffnet hatte. Daher ging der Anhieb ins leere und er wurde mit einer monströsen Perücke auf der Rolle belohnt. Also hieß es Chaos beseitigen anstatt zu drillen. Nachdem er die Schnur entwirrt hatte war die Rute zu unserer aller Verwunderung mächtig krumm. Am anderen Ende befand sich tatsächlich ein Fisch und zwar ein kampfstarker. Meine erste Vermutung, dass es sich um eine größere Brasse handeln müsste, wurde relativ schnell durch hektische Rufe widerlegt… „Ein Hecht, ein Hecht… Komm schnell mit dem Kescher“ musste ich mir anhören. Gesagt, getan. So stand ich keine 5 Sekunden später am Ufer und durfte mit ansehen wie vor meinen Füßen nicht ein Hecht sondern ein guter Zander an der Oberfläche erschien. Ich traute meinen Augen kaum aber im Kescher war schnell klar, was da grad passiert war. Auf dem 12er Vorfach hinter dem 10er Haken befand sich ein kleiner Kaulbarsch. Scheinbar hatte dieser für die leichten Zupfer gesorgt und sich dann selbst gehakt, sodass der Zander in ihm eine lohnende Beute sah… Schon abgefahren was einem am Wasser so alles passieren kann…

Zander

P.s. Beim betrachten der Bilder sieht der gute gar nicht so groß aus, so muss man wohl noch erwähnen, dass dies Carstens Größe geschuldet ist 🙂


Posted in Kuriositäten, Papa on tour, Raubfisch & Co. by with no comments yet.

Woods Lake 2016 – C´était une belle journée

Die Boiliebestände sind verbraucht, die Taschen ausgepackt und wir schwelgen beim Sichten der Fotos in Erinnerungen an eine tolle Woche in Frankreich. Die knapp 850 km Fahrt bis zum Woods Lake im Komplex des Domaine de Goncourt haben sich mal wieder mehr als gelohnt. Nach der Anreise am Samstag, als unser Lager aufgebaut und die Spots gefunden und markiert waren, sollte es endlich losgehen. Zwar gab es in der ersten Nacht noch keinen Fisch – was wohl auch dem starken Gewitter am Vortag geschuldet war- doch so konnten wir uns erst einmal von der doch sehr langen Autofahrt erholen und in Ruhe unsere Sachen auspacken und vorbereiten.

 

IMG_1715Am Sonntag kam er dann dafür recht schnell. Der lang erwartete Piep Ton des Bissanzeigers. Wir starteten ruhig in die Woche mit einem kleinen Graser, hofften aber natürlich, dass die Fänge besser werden. UIMG_1520nser weißer Wafter an der haarlosen Fluorocarbon Montage erwies sich schnell als wahrer Graser Magnet. So konnte auch ich meinen ersten Graskarpfen überhaupt landen, was von unseren Elbmonster Freunden gleich mit einer Wassertaufe belohnt wurde. Wenigstens waren sie aber bei diesem Mal recht gnädig. Danke dafür 😉

 

So konnte es weiter gehen. Zwar waren wir nicht hauptsächlich auf Graskarpfen aus, aber zumindest wurden diese immer größer. Da Rainer und ich immer Take on Take fischen, kamen wir beide auf unsere Kosten. Wir bewegten uns weiterhin zwischen 8 und 12 kg, was sich am Dienstag schlagartig ändern sollte. Nicht nur, dass ich in dieser Woche das erste Mal die Ausdauer von Graskarpfen spüren konnte, ich verbesserte auch meinen PB auf 19,7 kg mit einem fast 1,20 Meter langen Prachtexemplar.

 

IMG_2030Paul war den halben Tag auf seinem Fahrrad unterwegs. Natürlich mit Helm und neuerdings auch mit „Motorrad-Brille“ Die Taucherbrille, die Oma ihm für den Urlaub geschenkt hat, wurde kurzerhand umfunktioniert und gehört nun, neben seinem Motorradhelm zur festen Grundausstattung. Bei einem seiner Ausflüge mit Papa passierte etwas, was es bis dato noch nicht ein einziges Mal gegeben hatte. Ein Fisch biss an, als ich alleine bei den Ruten war. Also ran an die Rute und –mal wieder- einen Graskarpfen bis ans Ufer gedrillt. Der Drill an sich ist auch sonst nicht mein Problem, allerdings hatte ich noch nie einen Fisch mit Rute in der Hand, selber Keschern müssen. Was blieb mir anderes übrig. Kescher rein ins Wasser, Fisch rein in den Kescher. Das war geschafft. Ich war jedoch froh, dass unsere lieben Elbmonster währenddessen nicht am Ufer standen, denn es war sicher ein lustiges Schauspiel wie ich mit abmühte.

Unbezahlbar war der Blick von Rainer, als er zurückkam. Grade wollte er den Kescher holen um mich zu unterstützen, als er sah, dass ich den Fisch bereits sicher im Netz hatte.

Bei all den Graskarpfen durfte es aber langsam auch mal ein Spiegler oder ein Schuppenkarpfen sein. Wie Nicy mit ihrer Prophezeiung mal wieder richtig liegen sollte, kam der Schuppi. Und auch der Spiegler. Rainer konnte 2 tolle Fische zum Landgang überreden und so einen Schuppi mit 15 kg und einen Spiegelkarpfen mit 18 kg landen. Wie es manchmal so ist, passte das Licht perfekt und so sind diese tollen Bilder von Rainer mit seinem Fang entstanden.

Nachdem es ab Donnerstag wieder regnerisch wurde, ließ auch die Beißlaune der Fische etwas nach. Und dann hieß es auch schon wieder zusammen packen und die Rückfahrt vorbereiten.

Die letzte Nacht verbrachten wir alle gemeinsam in unserem neuen Pavillon, welcher wirklich eine super Investition ist. Während der Woche hatten Paul und ich im Karpfenzelt geschlafen, um nicht unmittelbar neben den Bissanzeiger zu liegen. Außerdem konnten Rainer und ich unser „Wohnzimmer“ so auch abends zum Sitzen nutzen. Die Mücken waren leider wieder zu hunderten vertreten und in den Abendstunden war es draußen kaum auszuhalten. Im Pavillon hatten wir jedoch genug Platz um mit Tisch und Stühlen umzuziehen. Außerdem fanden hier Rainers Liege und sämtliche Taschen Platz. Da die Höhe des Zeltes optimal zum Stehen ausreicht, konnte man den Platz auch sinnvoll nutzen.

Wir freuen uns schon auf die nächste Reise, wenn es im September an den Great Lake geht, blicken aber auch gern auf die vergangen Tage zurück. Ein lieber Dank an die Elbmonster Nicole, Holger, Max, Jan, Tobi, Sabine und Lukas für eine rundum gelungene Angelwoche im schönen Frankreich.

Merci et au revoir! Nicole

 

Mehr Bilder gibt es in unserer Galerie:

Woods Lake 2016

 


Posted in Familie, Frankreich 2016 by with no comments yet.

Last Minute zum Lac Serreire

on the road again

 

Letzte Woche war es mal wieder soweit, es ging spontan nach Frankreich mit Holger. Kurzfristig hatten wir 2 Plätze am begehrten Lac Serreire ergattern können und so fuhren wir nach nicht einmal 5 Tagen Vorbereitung in den zu der Zeit noch verregneten Süden Frankreichs.

Das Wetter sollte sich jedoch ziemlich schnell ändern und so hatten wir bereits am 2. Tag schon fast 30 Grad in der Mittagszeit. Da kam es uns sehr gelegen, dass unser Angelplatz in den Bäumen gelegen war, welche die meiste Zeit des Tages Schatten spendeten. Nichts desto trotz stand bei diesen Temperaturen die Luft, so dass wir die Tage mit wenig Bewegung verbrachten.

Erster 20kg+, was für ein Start

 

Bereits die erste Nacht brachte 3 Fische und so konnte ich mich bereits im Morgengrauen am Sonntag über den ersten Fisch über 20kg freuen. Ein gut genährter Spiegler hatte sich auf 120 Meter Entfernung, fast in der Seemitte, meinen Köder gegriffen und landete zügig im Netz. Nachdem der Fisch versorgt und ein paar Fotos im Wasser gemacht waren (dies ist am Serreire ab 18kg Pflicht), starteten wir sehr früh mit dem ersten Kaffee in den Tag. Als Bilanz der Nacht konnten wir feststellen, dass ausschließlich eine Rute, welche wir in der Seemitte platziert hatten, Aktivität brachte. Alle anderen Ruten, welche wir in allen möglichen Stellen unseres Bereichs platzierten, blieben ohne Kontakt.

Um keine unnötige Hektik im See zu verbreiten, beschlossen wir trotzdem, alle anderen Ruten liegen zu lassen und so brachten wir lediglich die Rute im Freiwasser neu aus. Dies sollte sich auszahlen. In der 2. Nacht wurden wir mit den nächsten 2 Fischen belohnt, wobei zuerst wieder die Rute im Freiwasser einen Fisch brachte. Morgens um 04:45 war es dann soweit und die Rute, welche wir auf einer großen Sandbank abgelegt hatten, schenkte uns den nächsten 20kg+. Total glücklich dass unsere Taktik aufging, beschlossen wir am 2. Tag ein wenig die Taktik umzustellen und platzierten weitere Ruten im Freiwasser und auf der Sandbank. Zusätzlich erhöhte ich die Futtermengen auf beiden Stellen um die Fische länger auf dem Platz zu halten.

2. Nacht, 2. 20kg+…

 

Vielleicht der Tatsache geschuldet, dass ich mit dem Boot die Sandbank mit Futter versorgte, verlief die 3. Nacht ruhig und ohne einen verwertbaren Anbiss. Durch Beobachtungen in der Morgendämmerung waren wir uns jedoch sicher dass Fische auf beiden Plätzen waren und so beschlossen wir wieder die Ruten liegen und die Plätze in Ruhe zu lassen. Dies zahlte sich dann in der 4. Nacht aus und wir konnten auf beiden Plätzen erneut Fische fangen. Ich hatte das Glück, einen kleinen aber hübschen TwoTone zu fangen. So ging auch die 4. Nacht ohne viel Schlaf zu Ende und wir versuchten trotz starker Hitze über den Tag ein wenig Schlaf nachzuholen.

Beauty Nr. 1

 

Im Verlauf der Woche schienen sich die Fische immer mehr in die ruhigeren und geschützteren Bereiche des Sees zurückzuziehen und so nahm die Aktion im Freiwasser immer mehr ab. Die Sandbank produzierte jede Nacht Fisch und so setzte ich alles auf eine Karte und legte den Großteil meiner Ruten auf oder an der Sandbank ab. Des Weiteren erhöhte ich die Futtermenge auf der Sandbank, da mir Simon, der Besitzer des Sees, erzählte, dass die Fische meist in Gruppen von 20-30 Fischen unterwegs seien. So konnte ich in der Nacht 3 Fische auf der Sandbank fangen und verlor einen weiteren. Also ging auch dieser Taktikwechsel auf und die Fische schien der Schnurdruck nicht zu stören. Aufgrund der hohen Frequenz an Bissen, beschloss ich noch ein letztes Mal mit dem Boot an die Sandbank zu fahren um mehr Futter zu verteilen. Diesmal versuchte ich jedoch ein wenig Abstand zu halten um Fische, die sich eventuell in der Nähe aufhielten, nicht zu verscheuchen.

Beauty Nr. 2 der Woche

 

Die folgende Nacht brachte erneut viele Bisse. So konnte ich 3 Fische landen, verlor aber auch 3 weitere. Im Nachhinein vermute ich, dass die Fische durch die höhere Futtermenge nicht mehr so aktiv suchen mussten und sich dadurch nicht mehr so viel bewegten. Dem entsprechend ist meine Theorie, dass der Grund für die verlorenen Fische, ein schlechter Sitz des Hakens war.

 

3. 20kg+… Bombe…

 

Nichts destotrotz konnte ich 3 absolute Traumfische landen, 2 Spiegler mit einem sehr auffälligen Schuppenbild, definitiv die 2 der schönsten Fische, welche ich in dieser Woche fangen konnte und einen weiteren kräftigen Spiegler, der erneut die 20kg Marke durchbrach.

Absolut überwältigt von den Fischen beschlossen wir über den Tag die Ruten ein paar Stunden aus dem Wasser zu lassen, ein wenig die anderen Stellen des Sees zu besichtigen und die anderen Angler zu besuchen.

Beauty Nr. 3…

 

Die letzte Nacht begann mit einem heftigen Gewitter, bei dem ich mir mehrfach die Frage stellte, ob ich in meinem Zelt wirklich gut aufgehoben bin. Als das Gewitter überstanden war, versuchten wir noch ausreichend Schlaf zu bekommen, da wir ja am nächsten Tag 1500 Kilometer Heimreise vor uns haben würden. Die Fische hatten da wohl andere Pläne und so hatte ich über die Nacht verteilt noch 3 weitere Bisse, von denen ich aber leider auch wieder 2 Fische verlor. Somit war die Bilanz der letzten Nacht viel zu wenig Schlaf und ein langer und makelloser Schuppi.

Insgesamt waren wir uns einig, dass sich die Spontanität mehr als ausgezahlt hatte. 3 Fische über 20kg, 3 absolute Traumfische… Ich denke, wir würden es wieder tun…

Vielen Dank auch nochmal an Simon und Corinna für die herzliche Betreuung während unseres Aufenthalts!!!

 

Mehr Bilder gibt es hier:

Lac Serreire 2016

 


Posted in Frankreich 2016, Papa on tour by with no comments yet.